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White Trash: glutenfreie Mehl-Alternativen

Mehl

Ihr Lieben, ich habe ja ehrlicherweise gar kein Problem mit Gluten. Zumindest habe ich keine Unverträglichkeit. Allerdings hat unser liebes Weizenmehl 405 einige Nachteile, die nicht von der Hand zu weisen sind:

  • es ist so stark überzüchtet, dass es aufgrund der hohen Glutenmenge zu Problemen führen kann und selbst wenn man keine Unverträglichkeit hat unter Umständen Probleme mit der Verarbeitung und Verdauung bekommt – das kann sogar bis zur Glutenunverträglichkeit führen.
  • es ist verantwortlich für einen erhöhten Insulinspiegel.
  • es enthält keinerlei Nährstoffe und keine Proteine.

Das ist der Grund wieso ich Mehl fast 100% durch hochwertigere Mehl-Alternativen ersetze. Weißes Weizenmehl tut einfach nichts Gutes für den Körper und erst recht nicht für den Darm. Also: Think about it!

Vielleicht noch eine kurze Info zum Thema Gluten-Unverträglichkeit: Generell ist heute eine von 100 Personen an der so genannten Zöliakie, einer Erkrankung des Dünndarms, betroffen. Bei Betroffenen führt die Aufnahme von Gluten zu Entzündungen der Darmschleimhaut mit schweren Auswirkungen: Die Zotten bilden sich zurück und es können keine Nährstoffe mehr aufgenommen werden. Außerdem treten häufig Probleme mit der Verdauung, Blähbauch, Bauchschmerzen und Durchfall auf oder Betroffene sind nach der Aufnahme von Gluten extrem schläfrig.

Not so cool. Es gibt mittlerweile ja auch einige „glutenfrei“ Varianten aber häufig finden sich da andere gruselige Inhaltsstoffe wieder, deswegen bin und bleibe ich auch hier ein Freund vom selber machen. Mittlerweile hat jeder gut sortierte Supermarkt eine große Auswahl an Mehlalternativen. Falls nicht: dm hat es auf jeden Fall. Um Euch die Auswahl ein wenig zu erleichtern, stelle ich Euch meinen Mehl-Schrank einfach mal vor.

Hier sind sie, die (mehr oder weniger) weißen Helden meines Schrankes. Die Marken sind im übrigen Zufall:

Mehlsorten
Kokosmehl, Vollkorn-Reismehl, Kichererbsenmehl, Buchweizenmehl, Reismehl, Hanfmehl

Ich habe dazu natürlich auch noch Vollkorn Dinkel Mehl in meinem Küche, manchmal verwende ich das auch aber das ist natürlich nicht glutenfrei und wird hier deswegen erstmal außen vor gelassen.

  • Kokosmehl

Ich hatte mein erstes Paket Kokosmehl bestimmt ein halbes Jahr im Schrank stehen, bevor ich wusste was ich damit anfangen soll. Und nun muss ich es ständig nachkaufen, weil ich es lieeeebeeee. Es ist etwas kompakter als normales Mehl und ich nutze es für Pancakes, Plätzchen, Kuchen, Brote und Porridge. Kokosmehl ist ballaststoffreich, kohlenhydratearm und natürlich glutenfrei. Im Gegensatz zu klassischen Kokosraspeln enthält Kokosmehl deutlich weniger Fett. Und das beste: Kokosmehl enthält alle acht essentiellen Aminosäuren und ist somit ein richtig wertvoller Eiweißlieferant. Es kann also auch als Ergänzung in den Joghurt oder in Smoothies gegeben werden.

  • Vollkorn Reismehl / Reismehl 

Hier solltet Ihr darauf achten, dass Ihr nur Reismehl von einem verantwortungsvollen Lieferanten kauft. Reis nimmt besonders viele Schwermetalle aus dem Boden auf und ist deswegen häufig belastet. Bio-Qualität verringert die Belastung. Ich nutze Reismehl gerne in Kombination mit Buchweizenmehl als Ersatz für klassisches Weizenmehl (z.B. in Crepes, zum Andicken von Saucen oder für Mehlschwitze o.ä.) Es ist ein leichtes Mehl, fast geschmacksneutral und einfach zu verarbeiten.

  • Kichererbsen Mehl

Kichererbsenmehl hat einen relativ starken Eigengeschmack, den ich, z.B. als Fladen, sehr gern mag. Alles was irgendwie Bällchenform hat, wie Falafel oder Krabben-Bällchen, Hackbällchen etc. lässt sich auch hervorragend mit Kichererbsenmehl zubereiten.  Kichererbsen sind anti-oxidativ und wirken positiv auf die Verdauung.

  • Buchweizenmehl

Meine Hassliebe 🙂 Wie oben schon geschrieben, nutze ich Reis- und Buchweizenmehl meist 50/50 als Weizenmehlersatz. Buchweizenmehl ist eine alte deutsche Küchenzutat. Tatsächlich habe ich in einem alten Kochbuch von 1979 über „alte und unvergessene“ Rezepte einige Rezepte mit der Zutat Buchweizenmehl entdeckt. Westfälischer Panhas zum Beispiel wird im Original mit Buchweizenmehl gebunden. Gerade erlebt Buchweizen sein Revival – zurecht wie ich finde. Buchweizen ist leicht verdaulich und liefert hochwertige, pflanzliche Proteine. Buchweizen ist kein Getreide, es ist ein Knöterich-Gewächs und damit verwand mit dem Rhababer (unsinnige Informationen kann ich). Buchweizenmehl hat schon einen Eigengeschmack, man gewöhnt sich aber dran :).

  • Hanfmehl

Meine neueste Errungenschaft. Hanfmehl. Ballaststoffbombe. Es sieht ein bisschen gruselig aus, ehrlicherweise. Aber ich finde es ganz spannend. Hanfprotein ist der König der pflanzlichen Proteine, unglaublich verträglich und super hilfreich für den Muskelaufbau. Ich hab mein Hanfmehl bisher für mein Bananen-Zucchini-Brot genutzt und auch in meinen Protein Pancakes macht es einen guten Job. Als nächstes werde ich mal ein paar Protein Riegel testen. Ich werde berichten. Hanfmehl hat den kleinen Nachteil, dass es etwas härter in der Konsistenz ist. Etwas schwierig zu beschreiben aber Ihr werdet verstehen, was ich meine, wenn Ihr es verwendet. Ihr bekommt es übrigens im dm!

Auf dem Bild fehlt noch ein Mehl, das ich bei Bedarf kaufe:

  • Mandelmehl (bzw. Nussmehl)

Extrem Gesund aber fettreich und vor allem sehr teuer. Deswegen kaufe ich es wirklich nur, wenn ich es brauche. Ich finde es dazu auch sehr deftig und da ich ja eh nicht so suuuuper verträglich auf Mandeln reagiere, nur wenn ich es brauche – Plätzchen z.B. :).

Klar, wenn Ihr Brot backt, ist ein bisschen Klebeiweiß von Nöten, es sei denn Ihr macht ein reines Nuss- und Samenbrot – geht alles. Tatsächlich lässt sich aber in fast allen Rezepten ein guter Mehlersatz finden, so dass Ihr Weizenmehl komplett streichen könnt wenn Ihr wollt oder müsst. Für Euren Insulinspiegel und Euren Darm tut Ihr damit auf jeden Fall etwas Gutes.

Ich werde auch weiter Mehlsorten testen und Euch berichten.Wenn Ihr Mehl Tipps habt, gern in die Kommentare!

Happy Testing!

 

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