Eine schöne Alliteration, aber ist es die Wahrheit? Wirken Wechselduschen wirklich Wunder? Ich bin zuletzt immer wieder auf das Thema Kneipp gestoßen und habe angefangen etwas zu recherchieren. Nun ist Zeit Euch an meinen Erkenntnissen teilhaben zu lassen. Wir starten am besten am Anfang.
Was sind Wechselduschen?
Wechselduschen beschreibt den Wechsel von warmem und kaltem Wasser. Angewendet wird das Ganze an den Beinen oder dem ganzen Körper. Zunächst wird 2-3 Minuten angenehm warm geduscht. Dann stellst Du die Temperatur deutlich kälter ein, so dass es zu einer kleinen Überwindung wird. Dusche dann, angefangen bei der rechten Ferse über die Wade hoch bis zum Po. Das Gleiche machst Du am linken Bein. Wenn Du damit fertig bist, wechselst Du entweder wieder zu warm oder Du machst mit dem Rest des Körpers weiter: Erst den rechten Arm von den Fingerspitzen bis zum Ellbogen, bis zu den Schultern und dann bei der linken Seite wiederholen. Wenn Du magst, kannst Du jetzt noch Rücken, Brust und Bauch abduschen oder Dich einfach einmal komplett unter das kalte Wasser stellen. Wärm Dich dann wieder auf und wiederhole den Vorgang. Das Ganze sollte ca. 10 Minuten dauern und, ganz wichtig: Du endest mit kalt. Es kostet also relativ wenig Zeit, bleibt die Frage, was uns dieses Extra-Ritual am Morgen oder Abend bringt.
Das bringen Wechselduschen:
Zunächst das Offensichtliche: Unsere Blutgefäße. Bei wärmerer Temperatur dehnen sie sich aus, wird es kälter, ziehen sie sich zusammen. Das kann sich positiv auswirken und Krampfadern vorbeugen. Auch unser Kreislauf kommt gut in Schwung und die verstätkte Durchblutung wirkt sich positiv auf das Hautbild aus. Schon mal schöne Effekte. Das ist aber nicht alles. Beim kalten Duschen entsteht so genanntes braunes Fett. Braunes Fett ist besonders reich an Mitochondrien. Säuglinge besitzen noch sehr viel braunes Fett, Erwachsene verlieren es nach und nach – auch wegen der stets wohl temperierten Zimmer- (und Dusch) -wärme. Im Gegensatz zu unserem normalen Bauch- oder Hüftspeck verbrennt unser braunes Fett Kalorien durch Fettsäureoxidation und Wärmeproduktion. Es ist also ein erstrebenswertes Fett :). Und auch unser Immunsystem profitiert von den Wechselduschen. Eine niederländische Studie aus 2016 konnte zeigen, dass der Kältereit unsere Leukozyten mobilisiert, die daraufhin aktiv werden. Auch die bessere Durchblutung der Schleimhäute im Nasen- und Rachenraum, verhindert bzw erschwert das Eindringen von Krankheitserregern. Viele gute Gründe also, die Wechseldusche mit in die tägliche Duschroutine aufzunehmen oder?
Wechselduschen für jeden?
Generell steht für gesunde Menschen einer Wechselduschen-Routine nichts im Weg. Wie immer gibt es aber gute Gründe aus denen Du keine Wechselduschen machen solltest: Wenn Du unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidest, schwanger bist oder eine chronische Krankheit hast, solltest Du vorab mit Deinem behandelnden Arzt die Thematik besprechen. Da gerade das Ganzkörper Duschen unter kaltem Wasser zunächst belastend wirken kann, ist es sinnvoll auch als gesunder Duscher langsam zu starten und sich ranzutasten.
Viel Spaß beim Duschen!
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