Ihr Lieben. Zwischen den Feiertagen war es ruhig. Ich brauchte mal etwas social detox und dafür mehr social quality time. Noch dazu hat mich ein böser Magen-Darm-Virus erwischt und ich habe die letzten Tage mal ruhig angehen lassen. Pünktlich zu Silvester bin ich fast wieder fit und kann den geplanten ersten Beitrag zur Darmsanierung fertig stellen. Da das Interesse auf Insta recht groß war, hab ich mich dazu entschlossen, es etwas ausführlicher zu gestalten und auf die verschiedenen Aspekte der Darmsanierung genauer einzugehen:
- Teil 1: Was ist eine Darmsanierung und warum kann sie nützlich sein?
- Teil 2: Anleitung zur Darmsanierung
- Teil 3: Erfahrungsbericht – meine Darmsanierung
Wir starten also heute mit Teil 1. Zwei wichtige Dinge vorab: Ich bin kein Arzt und lasse Euch nur an meinen Erfahrungen und meinem Wissen teilhaben. Bei etwaigen Krankheiten etc. solltet Ihr einen Arzt konsultieren. Und da einige Namen fallen, muss ich das noch als Werbung kennzeichnen.
Was ist eine Darmsanierung und warum kann sie nützlich sein?
Das Wort Sanierung kommt von dem lateinischen Wort „sanare“, einem Verb, das soviel heißt wie gesund machen, heilen. Mit der Herleitung wird der Begriff schon etwas einleuchtender. Normalerweise gehen wir davon aus, dass unser Darm gesund ist. Wenn wir nicht gerade unter einer Magen-Darm-Erkrankung leiden, schenken wir Magen und Darm für gewöhnlich wenig Beachtung (zumindest viele von uns) und nehmen den Verdauungstrakt als gegeben und gesund hin. Das ist verständlich aber viele wissen bis heute nicht, dass wir mit den industriellen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten besonders dem Darm großen Schaden zufügen (können) und das Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat. Der Darm hat neben unserer Verdauung noch weitere, wichtige Funktionen.
Die Funktionen des Darms sind u.a.:
- Die Nährstoffaufnahme: Alle Nährstoffe, die wir mit der Nahrung aufnehmen, werden im Verdauungstrakt resorbiert, also aufgenommen und von dort zu den richtigen Stellen im Körper weitergeleitet. Im Darm übernehmen das die Darmwandzellen.
- Die Wasseraufnahme: Unserer Nahrung wird bei der Verdauung Wasser entzogen. Auch das übernimmt unser Darm und führt das Wasser dem Körper zu.
- Die Heimat unseres Immunsystems: Die dritte, wichtige Funktion unseres Darms, die häufig vergessen wird: Im Darm sitzen rund 70% unserer Immunzellen. Er bekämpft Viren und Bakterien und ist damit Schauplatz aller Krankheitskriege. Das macht er natürlich nicht allein. Rund 100 Billionen Mikroorganismen bilden die so genannte Darmflora. Ein eigenes Ökosystem, das sehr kraftvoll aber natürlich auch anfällig sein kann.
Ihr seht also, dass dem Darm eine nicht ganz unwichtige Rolle in unserer Gesundheit zukommt. Die Nährstoffaufnahme kann gehemmt sein oder die Immunabwehr nicht mehr richtig funktionieren. Daraus resultieren eine Vielzahl an Krankheitsbildern. Neben Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall, die wohl die einleuchtendsten Symptome sind, können wir heute auch Allergien, Kopfschmerzen und Unverträglichkeiten einem ungesunden Darm zuschreiben. Auch gibt es viele Theorien zu weitaus schlimmeren Krankheiten, wie Multiple Sklerose, die mit einer gestörten Darmgesundheit in Verbindung stehen können. Die schlechte Nachricht ist, ein Großteil der Bevölkerung hat Probleme mit dem Darm, weil unsere Lebensgewohnheiten einfach schwer für dieses Organ zu ertragen sind.
Das sind die Faktoren, die die Darmflora stören:
- Antibiotika & Schmerzmittel: Dass ein Antibiotikum schädlich ist, brauche ich wahrscheinlich niemandem zu erzählen, dass das Gleiche aber auch für Schmerzmittel und andere Medikamente zutrifft, wissen viele nicht. Zu viel getrunken? Ich nehm mal ne Ibu, Zahnschmerzen? Ich geh erst morgen, ich nehm heute ne Ibu. Ich habe keine aktuellen Zahlen gefunden aber ich kenne das aus meinem Freundeskreis und habe es früher ja selber so gemacht. Manchmal habe ich am Abend nach dem Feiern direkt eine Ibu genommen, damit es mir morgens nicht schlecht geht. Das ist schon crazy. Wen das weitergehend interessiert, es gibt eine recht aktuelle Studie aus März, die findet Ihr hier und die deutsche Zusammenfassung der Studie gibt es hier bei Wissenschaft aktuell.
- Pestizidrückstände: Herbizide und Pestizide schaden nicht nur unserer Umwelt und Flora und Fauna, sondern eben auch uns und unserem eigenen Körper. Und wir nehmen gar nicht mal so wenig davon zu uns. Selbst wenn Ihr zuhause Euer Gemüse wascht oder sogar auf zertifiziertes Obst und Gemüse zurückgreift, achtet doch mal auf Eure liebste Salat- oder Bowlbar. Oder fragt doch mal nach woher sie ihr Gemüse beziehen. Nur die wenigsten achten auf eine Bio-Herkunft und die, die es machen, schreiben es dann meist explizit aus. Ich habe viele meiner liebsten Lokale in Düsseldorf einfach mal gefragt,das Fazit: Nein, kein Bio. Nicht-Bio-Gemüse ist nun mal pestizidbelastet. Eine aktuelle Studie findet Ihr hier.
- Industrielle Ernährung: Oh ja, da ist es wieder, mein Lieblingsthema. Industrielle Ernährung, also all die schönen Dinge wie Zucker (alle künstlichen Arten), schlechte Fette (besonders Transfettsäuren und gesättigte Fette), Zusatzstoffe (unsere beliebten E-Inhaltsstoffe), Alkohol (den lass ich ja meist außen vor :D) haben negative Auswirkungen auf unsere Darmschleimhaut. Sie wird löchrig und durchlässig und damit werden wir anfällig. Einen spannenden Spiegel Artikel dazu gibt es hier.
- Stress: Stress? Stress hat doch keiner. Ehm genau. Ich hab das Gefühl, grad ist jeder gestresst. Und das Sprichwort: Das ist mir auf den Magen geschlagen kommt auch nicht von ungefähr. Tatsächlich lässt sich hier auch sagen, dass je gesunder eine Darmflora ist, desto weniger, kann Stress einem anhaben. Also ein positiver Teufelskreis (gibts das?)
Wie gesagt, die schlechte Nachricht ist, dass Ihr wahrscheinlich bei allen Themen mal die Hand gehoben und „schuldig“ gerufen habt. Das war aber zu erwarten. Die gute Nachricht; Das kann man ändern. Der Darm ist nicht sonderlich nachtragend und mit etwas Zuwendung, könnt Ihr Euer nicht beabsichtigtes Fehlverhalten wieder gut machen. Kommen wir nun endlich zu dem Thema Sanierung.
Darmsanierung – was ist das und wie geht das?
Sprechen wir von einer Darmsanierung, geht es um vier Faktoren:
- Den Darm von Ablagerungen und Rückständen befreien
- Die Darmwände stärken (Ihr erinnert Euch: löchrig und so…)
- Die schlechten Bakterien minimieren
- Die guten Bakterien ansiedeln oder pflegen, um sie zu maximieren
Das sind die vier Ziele, um eine ausgewogene Darmflora herzustellen und damit die Darmgesundheit wiederzuerlangen. Im Grunde können wir diese Punkte in zwei Abschnitte einteilen:
- Die Darmreinigung
- Der Darmaufbau
Diese beiden Schritte ergeben die Sanierung, also die Heilung des Darms. Das hört sich hochwissenschaftlich und kompliziert an, das ist es aber nicht. Es ist um einiges einfacher als eine herkömmliche Fastenkur und man kann es super easy in den Alltag und die Ernährung integrieren. Und dazu merkt man relativ schnell Erfolge, weil die Verdauung sich fix umstellt. Über das wie und wie lange und was werde ich Euch im zweiten Teil berichten. In der Zeit habt Ihr vielleicht schon mal Lust danach zu googeln und Euch ein eigenes Bild zum Thema Darmgesundheit zu machen.
Lasst es Euch gut gehen <3
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