Kennt Ihr irgendjemanden, der keine Lasagne mag? Nein? Ich auch nicht. Ich denke das liegt daran, dass die wunderbar salzige Kombination von tomatigen und cremigen Komponenten mit teigigen Nudelplatten und würzigem Hackfleisch einfach von Gott gewollt ist. Das hört sich übertrieben an aber jetzt mal ehrlich, es ist köstlich. Lasagne war jahrelang meine Leibspeise. Immer wenn Mama mich gefragt hat: Was wünschst Du Dir zu essen? Gab es nur eine Antwort: Lasagne. Die 45 Minuten im Ofen konnte ich immer kaum abwarten und ich habe immer soviel davon gegessen, dass mir richtig übel war. Vielleicht geht Eure Liebe zur Lasagne nicht ganz soooo weit wie meine, nichts desto trotz esst Ihr sie wahrscheinlich gern, sonst wärt Ihr grad nicht hier gelandet. Jetzt hat Lasagne zwei nicht ganz unerhebliche Nachteile:
- Die Kombination einiger Komponenten, die ich eigentlich nicht mehr esse (Weizen, Hack (ess ich zwar aber nur in winzigen Mengen), Bechamel…)
- Die nicht zu unterschätzende Kalorienzahl – und es sind wirklich keine guten Kalorien 🙂
Ein großes Stück Lasagne hat normalerweise um die 700kcal – die kommen aber überwiegend durch Fett und Weizencarbs zustande. Wenn ich schon 700 kcal zu mir nehme, dann möchte ich das doch lieber mit Gemüse und komplexen Kohlenhydraten machen. Genau aus dem Grund gab es zuletzt laaaaaange Zeit keine Lasagne mehr bei mir. Bis ich vor einigen Wochen eine ganz wunderbare Entdeckung gemacht habe, die mich zu einem Lasagnerezept inspiriert hat:
Lasagneplatten aus Linsen für einen ausgeglichenen Insulinspiegel
Die Lasagneplatten von Felicia sind aus Linsen hergestellt. Auf den ersten Blick unterscheiden sie sich nicht sehr stark von normalen Weizenplatten. Die Kalorien sind mit ca 343 kcal / 100g ähnlich. Die Kohlenhydrate unterscheiden sich schon etwas mehr: 56 / 100 g (vs. 72 / 100 g). Und dann wäre da noch das Eiweiß: 21,4 g bei der Linsenpasta vs. 12 g bei der Weizenvariante. Nicht ganz unwichtig ist hier die Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel. Während Weizen den Blutzuckerspiegel schnell steigen und schnell fallen lässt, ist der Anstieg bei dem Linsenprodukt moderat und der Fall ebenso. Der Insulinspiegel bleibt also einigermaßen stabil – das ist der Grund wieso ich überwiegend auf reine Weizenprodukte verzichte. Noch dazu sind sie glutenfrei, für alle die intolerant oder sensitiv sind, das trifft auf mich nicht zu aber die Anzahl derer steigt ja bekanntlich.
Wie werden Linsenlasagneplatten zu einer Lasagne zum Niederknien?
Nun machen Lasagneplatten allein keine fertige Lasagne. Auf die Kombi der Komponenten kommt es an. Für dieses vegetarische Exemplar habe ich mich für eine fruchtige Tomatensauce mit grobem Gemüse, einem Grünkohlchutney mit Mandeln, cremig samtigem Sojajoghurt und salzigen Tamaripilzen entschieden. Eine herrlich geschmacksintensive Kombination. Star der Kombi ist das Grünkohlchutney. Die leichte Säure und die kernigen Mandeln bringen spannende Noten in den Nudelauflauf. Ihr werden sehen – köstlich. Ich habe eine ganze Form gemacht und fast haben wir sie aufgegessen – nur ein einziges Stück gibt es am nächsten Tag als Leftover. Die halbe Auflaufform hat aber auch nur ca. 622 kcal – das heißt man kann für die gleiche Kalorienzahl ca. das doppelte an Lasagne essen (im Vergleich zur herkömmlichen Lasagne.) So etwas macht mich einfach glücklich, viel essen finde ich toll. Also testet gern, ich bin gespannt 🙂
Vegetarische Lasagne zum Abnehmen geeignet
Köstlich, glutenfrei, einfach und kalorienarm. Try it.
Tomatensauce
- 600 ml passierte Tomaten
- 1 ganze Zwiebel
- 100 ml Kokosmilch
- 1 EL Majoran
- 1 EL Oregano
- 10 g Butter
- 1 TL Paprikapulver
- 1 TL Chilipulver
- 4 EL gefrorene Erbsen
- 1 ganze Paprika
Grünkohl Chutney
- 10-15 Blätter Grünkohl (gereinigt)
- 1 EL Zitronensaft
- 2 EL Olivenöl
- 20 g Mandeln
- 2 EL Hefeflocken
Tamari-Chamoignons
- 10 ganze Champignons
- 2 EL Tamari
- 1 TL Olivenöl
Sonstiges
- 20 g Gouda (oder sonstiger Käse, ohne Käse: vegan)
- 4 EL Sojajoghurt
- 6 ganze Lasagneplatten
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Am besten startet Ihr mit der Tomatensauce. Butter, Kräuter und Gewürze im Topf erhitzen und anschmoren. Wenn die Zwiebeln bereits weich geschmort sind, gebt Ihr die passierten Tomaten dazu und salzt das Ganze. Nun könnt Ihr das Ganze auf niedriger Stufe köcheln lassen.
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Nun geht es mit dem Chutney weiter. Der Grünkohl wird in ganzen Blättern in heißem Salzwasser kurz blanchiert. Nicht zu lange, die Blätter können ruhig noch bissfest sein.Nun gebt Ihr sie mit den übrigen Zutaten in den Prozessor und pulsiert, bis Ihr eine Masse ähnlich der eines Pestos habt. Was übrig ist könnt Ihr gut 4-5 Tage im Kühlschrank aufbewahren, ein kleines Schälchen stellt Ihr zum Schichten zurück.
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Nun könnt Ihr schon die Erbsen und die klein geschnittene Paprika in die Tomatensauce geben. Schmeckt das Ganze einmal kurz ab, damit Ihr genug Salz in der Sauce habt. Auch die Kokosmilch könnt Ihr dazugeben – Ihr könnt sie aber auch weglassen, wenn Euch das lieber ist. Während die Sauce weiter köchelt, schneidet Ihr die Pilze klein und bratet sie in etwas Olivenöl an. Würzt sie mit der Tamari bis sie geschrumpft sind. Dann könnt Ihr sie vom Herd nehmen.
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Nun gehts ans Schichten. Nehmt die Auflaufform und startet mit der Tomatensauce. Dann kommen drei Platten darauf (nebeneinander), die Grünkohlpaste (gut verteilen), die Pilze und dann wieder Sauce, achtet darauf, dass alles gut bedeckt ist! 3 Lasagneplatten on top, wieder Grünkohl, Pilze, nun der Sojajoghurt on top und Ihr schließt mit Sauce und streut den Käse drüber.
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Das Ganze geht nun für 40 Minuten bei 200 Grad in den Ofen.
Ich werde jetzt gleich unseren Leftoverlunch zubereiten und mich ein zweites Mal an der Lasagne erfreuen. Euch ein gutes Gelingen und guten Appetit!