Wo soll ich starten? Am besten ganz am Anfang. Wenn man das trubelige Meran hinter sich lässt und in das Meran 2000 Gebiet fährt, ändert sich recht fix die Aussicht. Alles wird etwas ruhiger und gelassener. An der Talstation Meran 2000 vorbei geht der Weg den Berg hinauf in Richtung Hafling St. Kathrein. Zunächst sind wir an der unscheinbaren Auffahrt vorbei gefahren, Google Maps war irritiert, dann haben wir doch noch den richtigen Weg gefunden. Oben angekommen, eröffnet sich uns ein traumhaftes Panorama auf das kleine Kirchlein St. Kathrein. Die Kirche ist aus dem 13. Jahrhundert und wir heute noch genutzt (unter anderem für Trauungen). Wunderschön, und man sieht sie übrigens auch vom Pool aus.
Den letzten Berg, eine Privatstraße mit dem Auto hochgeklettert liegt das Miramonti vor uns. Wir parken in der Überdachten Parking Area. Am Auto wird uns selbstverständlich das Gepäck abgenommen, ich schäme mich ein bisschen, weil wir so viele Taschen dabei haben. Interessiert aber niemanden. Durch eine Schiebetür betreten wir das Miramonti und sofort schlägt mir ein angenehmer Duft, wie ihn nur Boutique Hotels verströmen entgegen. Es riecht angenehm würzig, nach Bergen und ein bisschen Luxus. Es ist perfekt. Der Teppich gibt sofort ein heimeliges Gefühl. Über eine Treppe kommen wir zum Empfang. Rechts das Restaurant, links die gemütliche Bar, um uns herum nichts als Aussicht.
Ankommen
Selbstverständlich ist der Service am Empfang outstandig. Anreise ist ab 15.00 Uhr, da wir bereits um 12.00 Uhr da sind haben wir noch etwas Zeit und aklimatisieren uns erstmal bei einem Latte Macchiato. Das Publikum ist zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht gemischt. Besser betuchte Großstädter mit und ohne Kindern, die einen luxuriösen Ort zum Ausspannen suchen. Fast stört mich das, klar wir kommen gerade aus unserem schlichten Appartment, ich in Wanderkleidung, alle anderen bereits fertig gestriegelt für den Tag. Ich schaue darüber hinweg und genieße die Aussicht. Wir haben die Chance auf der Panoramaterasse zu lunchen und den Ausblick zu genießen. Wow. SO habe ich mir den Abschluss vorgestellt.
Das Zimmer
Als wir gebucht haben war ich über die Zimmerkategorie total irritiert, es gab so viel Auswahl. Also haben wir nach den Bildern entschieden und uns für das Design Loft 411 entschieden. Ein Loft, ausgestattet mit skandinavischen Designerstücken (meine Mama kannte jedes Möbelstück mit Namen…), in dunklem Blau gehalten. Ein Wohnzimmer mit offenem Bad und geschlossener Toilette, ein Schlafzimmer mit atemberaubender Aussicht und Balkon mit Glasfront. WOW. Ich sags Euch ehrlich, die Balkonmöbel haben wahrscheinlich ein Vermögen gekostet, waren aber unglaublich unbequem.
Macht aber nix, der Ausblick hat entschädigt und ansonsten war das Zimmer auch wirklich der Knaller…. Insgesamt gibt es 43 Zimmer in 19 Kategorien. Obwohl ich nur unseres gesehen habe gehe ich davon aus, dass alle der Knaller sind. Besondere Privatsphäre habt Ihr im Owner’s House. Schön sehen auch die neuen Spa Suiten aus, die sogar eine Infrarotsauna haben. Am liebsten würde ich alle mal sehen. Mal schauen wir oft Chrissi da noch mit mir hinfährt :D.
Das Spa
Der Pool ist ja das was man üüüüberall von dem Hotel sieht, klar, die Aussicht ist traumaft und mit dem Dach wirkt es einfach noch ein bisschen besser.
Er ist geheizt und ist deswegen eine Wind- und Wetter-Alternative. Auch der Spabereich, indoor und outdoor, ist perfekt für regnerische Tage. Es gibt einen Ruheraum mit entspannender Musik und einen ohne, hier ist auch Handyverbot. Super dass es aufgeteilt ist. Es gibt ein Dampfbad und drei Saunen, davon eine Panoramasauna mit herrlichem Ausblick (aber 90 Grad). Getränke und Obst sind im Spabereich for free und es ist wirklich unglaublich sauber. Chris kennt mich gut, er hat direkt gesagt: Die Handtücher sind alarmgesichert, Du kannst das nicht einfach mitnehmen. Hahahaha hätte ich nicht aber sie waren soooo cool. Es passte einfach alles zusammen. Duschgel und Shampoo wie auch auf den Zimmern von Davines – meiner Meinung nach der perfekte Fit. Die Massagen hab ich leider nicht getestet, Chris hat dem recht schnell einen Riegel vorgeschoben – Kosten und so. Ich würde aber schwören sie sind perfekt und beim nächsten Mal lasse ich mich auch nicht abhalten. So.
Food – das Wichtigste
Was wäre eine Hotel Review auf Quite.Nice wenn es nicht ums Essen gehen würde. Halloooo? Wir haben Halbpension gebucht, das heißt: Frühstück, Kuchenbuffet am Nachmittag und Abendmenü.
Frühstück
Die Auswahl am Buffet hat mich direkt begeistert. Alles was das Bowl-Herz wünscht. Chia, gepuffter Quinoa, Kerne & Körner, frisches Obst, Ahornsirup, sogar Blütenpollen. Ich war sehr glücklich. Ich denke auch die Brot- und Aufschnittauswahl war sehr gut aber ehrlicherweise habe ich mir das nicht so richtig angesehen. Die Eierspeisen, die man am Platz bestellen kann (Bio natürlich) lassen aber auch wirklich keine Wünsche offen und den Kaffee hatten wir ja schon zur Begrüßung genießen dürfen – lecker.
Dinnertime
Kommen wir zu meiner allerliebsten Mahlzeit: 4-Gänge Abendessen. Im Miramonti bekommt man als Halbpansions-Gast ein Tagesmenü und eine Alternativkarte. Die Gerichte auf der Alternativkarte sind jeden Tag gleich (zumindest während unserer Zeit) und mit ihnen kann man die Komponenten des Tagesmenüs ersetzen. Eine super Regelung! Ich muss sagen, dass ich an den vier Abenden und damit insgesamt 16 Gerichten (17, einmal hab ich Chris Dessert gegessen) nur 1 Gericht hatte, das mir nicht zugesagt hat. Und das war das vegetarische Hauptgericht – Gemüsebratlinge, meiner Meinung nach Fertige (ich mag mich irren). Alles andere hat mich restlos überzeugt. Man isst im Klassik Restaurant. Das Panorama Restaurant hat eine noch etwas feinere Küche, die Stube ist etwas deftiger. Wenn man als Halbpensions Gast in einem der anderen beiden Restaurants essen möchte geht das problemlos und 40 Euro pro Person werden angerechnet. Eine suuuuuper Lösung. Service und Wein waren übrigens ebenso perfekt. Klar. Ich hätte auch noch eine weitere Woche dort essen können. Selten. Ich empfehle übrigens die Knödelvariation und den Weißburgunder. Köstlich! Was mich außerdem sehr begeistert hat ist der Fakt, dass es sich bei den Miramonti Restaurants um Slow Food Küche handelt. Ihr kennt meinen Faible dafür, wenn nicht könnt Ihr hier gern noch mal zum Thema Slow Food weiterlesen.
Mein Urlaubsfazit & Preise
Als wir das Miramonti gebucht haben kannte ich es aus diversen Zeitschriften. Letztlich haben wir uns auch nur dazu entschlossen, weil wir ein 4 für 3 Angebot gefunden haben, also 4 Nächte bleiben, 3 zahlen. Wie Ihr Euch denken könnt, ist das nicht ganz günstig und ich finde es schlimm, wenn man ein Vermögen für ein Hotel ausgibt und man ist nicht zufrieden. Das ist mir schon häufiger passiert und deswegen war ich vor der Reise etwas kritisch. Die Erwartungshaltung ist einfach hoch. Wir haben 1370 € bezahlt, was auf den ersten Blick viel ist, wenn man aber bedenkt dass wir normalerweise locker 150 € / Tag für Essen gehen ausgeben ist das schon wieder ok. Dazu hatten wir nicht das günstigste Zimmer. Wie auch immer, jeder muss für sich selber entscheiden, wie viel Geld er für einen Urlaub investieren möchte. Ich persönlich mache das gern, weil ich noch jahrelang von den Erinnerungen zehre. Im Miramonti seid Ihr nur 20 Minuten von Meran entfernt, direkt am wunderschönen Wander- (oder Ski)gebiet Meran2000. Ihr habt einen Wald hinterm Haus, der perfekt für Spaziergänge geeignet ist und einen Reiterhof nebenan. Natürlich gibt es ein gutes Wlan, genug zu Essen (und dazu natürlich bester Qualität) und vor allem: RUHE. Das Miramonti ist ein besonderes Hotel. Es hat den Luxus eines großen prestigeträchtigen Hauses, und den Charme eines Bed and Breakfasts. Ich hoffe, dass es genau diese Kombi aufrecht erhalten kann. Zumindest solange bis wir das nächste Mal dort sind. Weil ich mir auf jeden Fall, und das ist sicher, noch die anderen Zimmer ansehen und die Massage testen muss.
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